Traffic…

Auch wenn die Debatte rund um „Drosselkom“ und Netzneutralität wohl mittlerweile kaum noch fortgeführt wird, trotzdem von meiner Seite ein paar Gedanken und Fakten dazu. Denn wie der Zufall so will bin ich über das Tool vnStat gestolpert und habe den Datenverkehr (bzw. das Volumen) für den Monat Oktober sowie um eines Experiments Willen noch die ersten zwei Wochen des Novembers mitprotokolliert. Die Ergebnisse waren – wie sollte es auch sonst sein – anders als erwartet.

Der Server

Der Server hat zwar unlimitierten Traffic, trotzdem interessiert es natürlich wie viele Bits und Bytes täglich über die Netzwerkschnittstelle laufen. Und auch wenn neben KopfKrieg noch andere Domains auf diesem Server hausen, so macht der Hauptanteil doch dieser Blog aus. Der vorherige Artikel ist bereits Ende September veröffentlicht worden und ich hatte – naiv wie ich bin – natürlich damit gerechnet, dass der Traffic in irgendeiner Relation zur Aktualität des Artikels steht. Und entweder habe ich den Zeitraum zu klein gewählt oder aber meine These ist falsch, denn: Der Datenverkehr blieb über die letzten 6 Wochen bis auf kleinere Schwankungen konstant, ein Muster lässt sich nicht erkennen. Und auch die täglichen Updates des Servers fallen kaum ins Gewicht. Kurzzeitig dachte ich an all den Traffic welcher von Botnetzen auf den SSH-Port fällt doch auch dieser ist so gut wie nicht vorhanden. Anders gesagt: Gute 600MB Traffic gehen pro Tag alleine für diesen Blog über die Leitung und das trotz des noch sehr jungen Projekts. Da kann man schon fast ein bisschen stolz werden, meine alte Website mit wesentlich mehr Inhalt (wobei diese auch entsprechend mehr Zeit hatte zu wachsen) hatte nicht annähernd so viele Besucher angelockt geschweige denn so viel Traffic erzeugt.

Und zu Hause?

Nun aber zum wichtigen Teil. Ich besitze ein Smartphone, ein Tablet, einen Arbeitsrechner sowie einen reinen Spielerechner. Das Smartphone hatte relativ genau 6GB Datenverkehr, das Tablet lächerliche 230MB welche komplett für Updates des Betriebssystems und die installieren Applikationen verwendet wuden. Mein Arbeitsrechner hatte insgesamt 35GiB (~37,5GB) Datenverkehr, beim Spielerechner kann ich nur schätzen (wobei ich hier mindestens ~10GB für Updates rechnen kann, für andere Dinge braucht das Teil aber auch keine Internetverbindung).

Alles in allem also gute 53GB Datenverkehr. Für eine einzelne Person. Für mich. Und das, obwohl ich mir so gut wie keine Videos auf YouTube ansehe, keine Musik streame, kein Radio höre, keinen Fernseher habe geschweige denn eine sinnvolle Verwendung für diesen finden könnte. 53GB. Das ist eine enorme Datenmenge und ich kann ehrlich nicht sagen, wofür ich das alles gebraucht habe. Eine Familie wird also, gehen wir von zwei Kindern aus, selbst mit 200GB Traffic nicht annähernd auskommen.

Dabei eingerechnet ist natürlich noch nicht, dass die Tochter sich Styling-Tipps über YouTube holt und der pubertierende Junge gewissen Dingen auf diversen Portalen freien lauf lässt während der Vater eine Serie auf den heimischen Fernseher streamt und die Mutter Kochrezepte online ansieht (damit wären dann wohl alle Klischees bedient).

Um also auf den Punkt zu kommen: Ja, ich will Glasfaser und ja, alles unter einem halben Terabyte Traffic ist indiskutabel (ein klein wenig Sicherheit sollte man ja doch miteinrechnen). Das aber wohlgemerkt für den aktuellen Stand. Spiele werden größer (es gibt mittlerweile Spiele welche nicht mehr auf eine Blu-Ray passen), Streaming wird noch mehr Traffic verbrauchen (man denke an Filme in 4K-Auflösung) und auch sonst gibt es keinen vernünftigen Grund, warum der Datenverkehr auf magische Weise abnehmen anstellen von zunehmen sollte.