Drucker…
…sind ja so Geräte, bei denen man bis heute nicht wirklich weiß, ob sie nicht doch der Hölle entstammen. Andere hingegen hoffen lediglich darauf, in ihrem Leben nur ein einziges Mal einen funktionierenden Drucker sehen zu dürfen. Mittlerweile scheint es sogar einfacher zu sein einen voll funktionsfähigen 3D-Drucker zu bauen als eine zuverlässigen Tintenstrahldrucker zu finden (bedauerlicherweise spreche ich da sogar aus Erfahrung). Alternativen wären zudem auch noch Matrixdrucker, welche zwar zuverlässig funktionieren aber kein schönes Druckbild haben, oder auch Plotter, welche allerdings auch gewissen Einschränkungen unterliegen (wobei man zugeben muss, so ein Plotter hätte auch einen gewissen Coolness-Faktor. Schön wären so Teile ja schon).
Kurzum: Die einzig brauchbare Alternative zu Tintenstrahldruckern, scheinen Laserdrucker zu sein.
Und nach längerer Suche habe ich dann ein paar Exemplare gefunden, die tatsächlich zuverlässig funktionieren (sollten). Geworden ist es dann zuerst ein Brother HL-L2375DW, weil:
- Kleine bzw. Kompakte Bauweise
- Gute Auflösung von 1200x1200dpi
- Google Cloud Print (für den Druck vom Smartphone aus)
- Duplexdruck
- USB, LAN und WLAN integriert
- Schwarz/Weiß Druck (ernsthaft, wie oft braucht man denn schon Farbdruck?)
Leider hat der Drucker kurz darauf, nach wenigen Tagen, angefangen überhaupt nicht mehr zu drucken (was ich persönlich einfach auf den Faktor "Montagsgerät" schiebe). Und weil ein integrierter Scanner ja doch auch etwas hätte, wurde es anschließend ein Brother DCP-L2520DW. Vom vorherigen Gerät unterscheidet dieser sich durch:
- Nicht ganz so kompakte Bauweise
- Auflösung von 2400x600dpi
- Integriertem Flachbettscanner
- Fehlende LAN Buchse (leider, denn der Brother DCP-L2560DW hätte zwar eine LAN-Buchse, für knapp 80€ mehr war mir das dann aber doch etwas zu teuer)
- Circa 20€ günstiger als der HL-L2375DW 😁
Die Einrichtung ist relativ simpel, sofern man dafür einen Windows PC zur Verfügung hat (also, wenn man denn den Drucker via WLAN mit dem Heimnetz verbinden will. Ansonsten gibt es keinen Grund großartig irgendwelche Einstellungen zu treffen, USB funktioniert ja sowieso). Der Drucker bietet zudem dutzende Protokolle an, und verfügt auch über ein simples aber vollkommen ausreichendes Webinterface.
Einrichtung des Druckers unter (Arch-)Linux
Das schöne bei neueren Brother-Druckern ist, dass man nicht zwangsweise den Herstellertreiber installieren muss, denn es gibt einen "driverless" Treiber. Dieser verwendet einfach ein Protokoll wie IPP, die Einrichtung war deshalb denkbar einfach:
- Das lokale CUPS Webinterface aufrufen
- "Drucker und Klassen hinzfügen" → "Drucker hinzufügen"
- Mit Benutzer anmelden (je nach System via root und root-Passwort, dazu ggf. vorher den Rootzugang aktivieren)
- Und dann in der Liste der Drucker den Eintrag auswählen, welcher "driverless" enthält, bspw. "Brother DCP-L2520DW series (driverless) (Brother DCP-L2520DW series)"
- Dann noch einen hübschen Namen und eine Beschreibung verpassen
- Und letztlich den Treiber auswählen. Bei mir ist "Brother DCP-L2520DW series, driverless, cups-filters 1.20.3 (en)" vorselektiert, und dieser funktioniert auch problemlos. Ein Klick auf "Drucker hinzufügen" beendet das Setup
- Wer will kann nun noch Standardeinstellungen wie Duplexdruck o.ä. festlegen
- Falls nötig den Rootzugang wieder deaktivieren
Das war's.
Einrichtung des Scanners unter (Arch-)Linux
Sollte man den Scanner via Netzwerk ansprechen wollen, ist es nötig brscan4 aus dem AUR zu installieren, und anschließend etwa so zu konfigurieren:
$ brsaneconfig4 -a name=SirPrintalot model="DCP-L2520DW" ip=192.168.1.16
Leider ist brscan4 nicht in der Lage, mDNS-Adressen aufzulösen, weshalb explizit die IP-Adresse angegeben werden muss (und man dementsprechend den Drucker auch mit einer statischen IP ausrüsten sollte).
Tritt bei der Konfiguration ein Fehler auf, kann man diese auch direkt in der entsprechenden Datei korrigieren, welche unter /etc/opt/brother/scanner/brscan4//brsanenetdevice4.cfg zu finden ist.
Einrichtung des Druckers unter Android (nur bei Zugriff via Netzwerk)
Hier gibt es zwei Möglichkeiten. Je nach Hersteller und Androidversion hat man entweder Glück, und der Standardtreiber von Android kann zum Drucken verwendet werden (d.h. man kann in beliebigen Apps einfach "Drucken" auswählen, und der Drucker wird dann via Zeroconf automatisch im lokalen Netz gefunden, ohne dass man irgendein Print-Plugin bräuchte), oder es geht halt nicht.
Dann hat man entweder die Wahl das Brother Print Service Plugin zu installieren, welches erstaunlicherweise bei mir nicht funktionieren will, oder die Brother iPrint&Scan App zu installieren, welche zudem auch Zugriff auf den Scanner erlaubt.